Rezepte,  Brötchen

Fitness-Brötchen

Es gab eine Zeit, als ich noch nicht fast ausschließlich selbstgebackenes Brot gegessen habe. Es gab sogar eine Zeit, da habe ich mein Brot hauptsächlich abgepacktes Brot vom Discounter gekauft, weil meine Mitbewohnerin kein Brot wollte und für mich alleine ein Laib vom Bäcker viel zu viel gewesen wäre. Das hat mich damals auch gar nicht so besonders gestört und nicht alle Brote dort waren so furchtbar schlecht. Kürzlich habe ich mich an das Brot erinnert, das ich damals meistens gekauft habe. Es nannte sich „Fitness-Brot“, war saftig, mit Karotten und sah irgendwie nach Vollkorn aus. Dass die dunkle Farbe und der intensive Geschmack vermutlich vom vielen Malzzucker kamen und es sich in seiner Tüte nur dank so einiger Konservierungsstoffe so schön lange gehalten hat, war mir zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich egal.

Kaufen würde ich es heute nicht mehr, aber Lust auf den Geschmack hatte ich trotzdem mal wieder. Ich brauchte für den nächsten Tag sowieso Brötchen zum Mitbringen, also habe ich versucht, den Geschmack vom „Fitness-Brot“ zu imitieren. Der erste Versuch war noch ein wenig zu kompakt, aber die zweite Runde ist echt gut gelungen. Die Brötchen sind locker und saftig und vermutlich um einiges gesünder, als die Vorlage.

Da der Teig sehr klebrig war, habe ich die Brötchen nicht wie sonst als „Päckchen“ geformt, sondern rundgeschliffen. Das muss nicht sein, geht aber viel schneller, wenn man einmal verstanden hat, wie es geht. Man legt dazu die Hand einfach locker über das Teigstück und dreht sie, ohne Druck auszuüben, im Kreis. Dabei entsteht eine glatte Kugel mit einem kleinen Loch auf der Unterseite. Ein Video habe ich im Rezept eingefügt. Wer lieber bei der einfacheren Methode bleiben möchte, bemehlt einfach die Arbeitsplatte etwas und geht wie hier vor. Saubere Finger werdet ihr bei diesem Teig allerdings so oder so nicht erwarten können!

Rezept

Fitness-Brötchen

1 Stunden -4,5 Tage

60% Vollkorn

10-12 Stück

Vorteig:
150 gDinkelvollkornmehl
120 gwarmes Wasser
1,5-2 g*Frischhefe
1 gSalz (1 Prise)
Brühstück:
75 gHaferflocken
75 gSonnenblumenkerne
75 gWalnüsse, etwas zerkleinert
10 gSalz (2 gestr. TL)
150 gkochendes Wasser
Hauptteig:
Vorteig
Brühstück
75 gDinkelvollkornmehl
200 gDinkelmehl Type 1050
2fein geriebene Karotten (100-120g)
4 g*Frischhefe
10 gHonig, Agavensirup o.ä.
50 gMilch

Für den Vorteig alle Zutaten verkneten und in den Kühlschrank stellen. Nach 12 Stunden könnt ihr ihn weiterverwenden. Noch besser schmeckt (und duftet!) er aber, wenn er länger Zeit bekommt. Bis zu 4 Tage sind okay.

Für das Brühstück werden Haferflocken, Nüsse, Sonnenblumenkerne und Salz mit dem kochenden Wasser übergossen und etwas vermischt. Die Schüssel abdecken und 15 Minuten bei Raumtemperatur abkühlen lassen. Wird mit dem Thermomix geknetet, sollte das Brühstück auf Raumtemperatur abgekühlt werden.

Für den Teig alle Zutaten zum Brühstück geben und verkneten. In der Küchenmaschine etwa 5 Minuten auf der langsamsten und nochmal 5 Minuten auf der zweiten Stufe. Per Hand ebenfalls etwa 10 Minuten. Im Thermomix knetet ihr knapp 2 Minuten auf der Knetstufe. Der Teig ist fertig, wenn er nicht gleich reißt, wenn man ihn etwas auseinanderzieht.

In einer abgedeckten Schüssel für etwa 8-12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Der Teig verdoppelt sein Volumen in dieser Zeit etwa.

Wenn es eiliger ist, könnt ihr den Teig stattdessen auch eine knappe Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.

Jetzt werden die Brötchen geformt. Zuerst teilt ihr den Teig in gleichgroße Portionen. Ich habe 10 Portionen à gut 100g gemacht, das werden relativ große Semmeln. Sollen sie kleiner sein, macht 12 Stücke daraus.

Um die Stücke rund zu schleifen, legt ihr eure Hand locker über das Teigstück und dreht sie, ohne Druck auszuüben, im Kreis. Dabei entsteht eine Kugel mit einem kleinen Loch auf der Unterseite. Mit diesem Loch nach oben kommen die Teiglinge direkt aufs Blech. Wem diese Methode zu kompliziert ist, probiert es so wie hier.

Die Semmeln müssen jetzt noch etwa 45 Minuten gehen. Dazu deckt ihr sie mit einem Tuch ab, damit die Oberfläche nicht antrocknet.

Denkt daran, den Ofen rechtzeitig auf 250°C vorzuheizen. Ein Blech oder eine feuerfeste Form für den Dampf kommt dabei gleich mit in den Ofen. Wenn ihr die Semmeln in den Ofen schiebt, schüttet ihr auch ein halbes Glas Wasser – oder ein paar Eiswürfel – in das mit aufgeheizte Blech für den Dampf.

Nach zehn Minuten wird der Ofen auf 200°C heruntergeschaltet und der Dampf herausgelassen. Das Gefäß dafür kann jetzt auch heraus. Nach nochmal ungefähr 10 Minuten, wenn sie eine schöne Farbe bekommen haben, sind die Brötchen fertig.

Wenn die Brötchen zum Frühstück gedacht sind und die 45 Minuten Gehzeit zu lange sind, könnt ihr genauso vorgehen, wie ich es hier beschrieben habe.

Für den Vorteig alle Zutaten verkneten und in den Kühlschrank stellen. Nach 12 Stunden könnt ihr ihn weiterverwenden. Noch besser schmeckt (und duftet!) er aber, wenn er länger Zeit bekommt. Bis zu 4 Tage sind okay.

Für das Brühstück werden Haferflocken, Nüsse, Sonnenblumenkerne und Salz mit dem kochenden Wasser übergossen und etwas vermischt. Die Schüssel abdecken und 15 Minuten Raumtemperatur abkühlen lassen. Wird mit dem Thermomix geknetet, sollte das Brühstück auf Raumtemperatur abgekühlt werden.

Für den Teig alle Zutaten zum Brühstück geben und verkneten. In der Küchenmaschine etwa 5 Minuten auf der langsamsten und nochmal 5 Minuten auf der zweiten Stufe. Per Hand ebenfalls etwa 10 Minuten. Im Thermomix knetet ihr knapp 2 Minuten auf der Knetstufe. Der Teig ist fertig, wenn er nicht gleich reißt, wenn man ihn etwas auseinanderzieht.

In einer abgedeckten Schüssel für etwa 8-12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Der Teig verdoppelt sein Volumen in dieser Zeit etwa.

Wenn es eiliger ist, könnt ihr den Teig stattdessen auch eine knappe Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.

10-12 Teiglinge abstechen und rundschleifen. Mit dem Schluss nach oben direkt auf’s Blech setzen. Abgedeckt nochmal 45 Minuten Gare bei Raumtemperatur.

Gebacken werden die Brötchen bei 250°C fallend auf 200°C mit Dampf für etwa 20 Minuten, bis sie eine schöne Farbe bekommen haben.


Guten Appetit!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.