Rezepte,  Herzhaftes

(Schneller) Pizzateig mit gerösteten Haferflocken

Bei uns zu Hause gibt es kaum ein Gericht öfter als Pizza. Ich habe also mehr als genug Gelegenheiten, auch hier ein bisschen zu experimentieren. Bei Weitem nicht alles, was dabei herauskommt, ist es wert, mit der Welt geteilt zu werden. Aber hin und wieder kommt ein Rezept wie dieses heraus, dass es verdient hat, aufgeschrieben zu werden.

Entstanden ist dieses Rezept aus dem Bedürfnis heraus, in wenigen Stunden einen Pizzateig zu machen, der trotzdem einen anständigen Geschmack hat. Ähnlich wie beim Brot, ist das gar nicht so einfach, Aromen im Teig entstehen nun mal erst durch sehr lange Gehzeiten. Das hält mich aber nicht davon ab, hin und wieder einfach zu vergessen, schon am Vortag einen Teig anzusetzen.

Das Geschmacksproblem habe ich hier einfach dadurch gelöst, dass ich die Haferflocken kurz in der Pfanne geröstet habe. Dabei entsteht ein herrliches Aroma, das völlig ausreicht, um den Teig auch nach kurzer Gehzeit schon richtig lecker zu machen. Trotz allem wird er aber noch ein bisschen besser, wenn man ihm mehr Zeit lässt!

Ich will euch den Nachteil, den die Haferflocken mit sich bringen, nicht verschweigen: Sie sorgen leider dafür, dass der Teig vergleichsweise leicht reißt. Eine große Pizza daraus auszuziehen halte ich für nahezu unmöglich. Ich mache aber ohnehin lieber 2 bis 3 kleinere Pizzen pro Person, weil sie leichter auszuziehen sind und man den Platz auf dem Blech viel besser nutzen kann. Das klappt prima mit diesem Teig. Auch für diejenigen, die lieber gleich ein ganzes Blech Pizza machen und den Teig dazu nur ausrollen oder (besser) mit den Fingern auf dem Blech verteilen, ist dieses Rezept absolut geeignet.

Rezept

(Schneller) Pizzateig mit gerösteten Haferflocken

2-24 Stunden

50% Vollkorn

1 Portion

Kochstück:
20 g(zarte) Haferflocken
60 gWasser
Hauptteig:
Kochstück
3 gSalz
55 gDinkelvollkornmehl
75 gDinkelmehl Type 1050
2 g*Frischhefe
ca. 75-90 glauwarmes Wasser
Außerdem:
Olivenöl

Für das Kochstück werden die Haferflocken zunächst in einer Pfanne ohne Fett angeröstet. Das dauert nur ein paar Minuten, ihr müsst auch gar nicht darauf warten, dass die Haferflocken dunkel werden. Sobald sie richtig lecker duften, sind sie soweit. Jetzt löscht ihr das Ganze mit dem Wasser ab und lasst es etwa 1 bis 2 Minuten unter Rühren köcheln, bis das meiste Wasser aufgesogen wurde. Dann nehmt ihr die Pfanne vom Herd, deckt sie ab und lasst das Kochstück 45 Minuten lang abkühlen, bis es nur noch lauwarm ist.

Wenn es sehr eilig ist, könnt ihr das Kochstück auch verwenden, wenn es noch etwas warm ist. Dann einfach kaltes Wasser in den Hauptteig geben.

Für den Teig alle Zutaten miteinander verkneten. Nehmt zuerst nicht zu viel Wasser, davon könnt ihr nach Bedarf dazu geben, wenn ihr seht, wie weich der Teig ist.

In der Küchenmaschine etwa 5 Minuten auf der langsamsten und nochmal 5 Minuten auf der zweiten Stufe. Per Hand habe ich etwa 12 Minuten gebraucht – gerechnet ab dem Zeitpunkt, als alle Zutaten gut vermischt waren. Der entstandene Teig ist mittelfest und reißt nicht gleich, wenn man ihn etwas auseinanderzieht.

Wer mit dem Thermomix knetet, sollte kaltes Wasser benutzen! Hier dürfte die Knetzeit auf der Knetstufe bei etwa 2 Minuten liegen, ihr solltet euch aber vorsichtig herantasten und den Teig immer wieder testen!

Je nachdem, wie schnell ihr den Teig verwenden wollt, habt ihr jetzt zwei Möglichkeiten: Ihr könnt ihn gleich bei Raumtemperatur abgedeckt gehen lassen, dann ist er in einer Dreiviertelstunde zur Weiterverarbeitung bereit. Habt ihr mehr Zeit, stellt ihr ihn jetzt gleich in den Kühlschrank. Hier kann er bis zu 24 Stunden stehen. Länger habe ich es noch nicht ausprobiert, ich vermute aber, dass auch 48 Stunden noch in Ordnung sein dürften.

Ich nehme den Teig wieder aus dem Kühlschrank, bevor ich die Vorbereitungen für den Belag beginne. Für meine kleinen Pizzen teile ich den Teig in entsprechende Stücke und forme (schleife) daraus Kugeln. Diese Kugeln werden in Olivenöl gewälzt und gehen nochmal kurz bei Raumtemperatur, während ich mich um alles kümmere, was obendrauf kommt. Das Öl verhindert dabei zum einen, dass die Kugeln austrocknen, zum anderen sorgt es für einen knusprigen Rand und Boden.

Wer den Teig auf dem ganzen Blech ausbreiten möchte, kann ihn, anstatt Kugeln zu formen, einfach nochmal kurz ankneten und bei Raumtemperatur zugedeckt bis zur Verwendung stehen lassen. In diesem Fall könnt ihr den Rand mit etwas Olivenöl einpinseln, bevor er in den Ofen kommt.

Die belegte Pizza kommt bei 250°C Ober-/Unterhitze in den vorgeheizten Ofen und ist in ungefähr zehn Minuten fertig.

Guten Appetit!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.