Rezepte,  Süßes

Gesunde Kichererbsen-Lebkuchen – nussig ganz ohne Nüsse

Diese Kichererbsen-Lebkuchen waren eigentlich gar nicht auf meiner Backliste für Weihnachten. Oder auf sonst irgendeiner Liste. Sie sind quasi ein „Nebenprodukt“ von einem ganz anderen Rezept. Ich habe mir vor einer Weile eingebildet, Nussmakronen aus aufgeschlagenem Kichererbsen-Wasser statt Eischnee zu machen, weil ich nie weiß, was ich mit dem ganzen übrigen Eigelb anfangen soll. Und weil es mich einfach interessiert hat, ob man den Unterschied schmeckt. Kurz gesagt: Es funktioniert und man schmeckt den Unterschied überhaupt nicht. Ich habe aber ein paar Versuche gebraucht, bis ich die perfekten Mengen an Nüssen und Zucker gefunden habe. Dabei sind natürlich entsprechend viele Kichererbsen angefallen. Da ich mit meiner Vorliebe für diese leckeren und vielseitigen Hülsenfrüchte aber mal wieder ganz allein bin bei uns zu Hause, musste ein neuer Verwendungszweck her.

Letztes Jahr hatte ich Kartoffel-Lebkuchen gebacken, die ziemlich gut waren, nur leider ist das Rezept spurlos verschwunden. Also habe ich beschlossen, anstatt die Lebkuchen vom letzten Jahr zu rekonstruieren, lieber ganz neue aus den Kichererbsen zu kreieren. Das hätte natürlich nach hinten losgehen können in meiner Kicherebsen-skeptischen Familie, aber es war ein voller Erfolg. Die Kinder, bei denen es ja oft schon reicht, wenn die ungeliebten Zutaten nicht mehr sichtbar sind im Endprodukt, waren ganz schnell überzeugt und mein Mann war auch noch sehr zufrieden mit den Lebkuchen, als er schon wusste, was drin war.

Ähnlich wie gekochte Kartoffeln, bringen die Kichererbsen ordentlich gespeicherte Feuchtigkeit in den Teig und sorgen so für lange saftiges Gebäck. Sie haben allerdings noch einen Vorteil gegenüber den Kartoffeln: den nussigen Geschmack. In Kombination mit Dinkelvollkornmehl, das ebenfalls leicht nussig schmeckt, braucht es wirklich keine Haselnüsse oder Mandeln mehr. Statt Zitronat und Orangeat habe ich – wie schon im letzten Jahr – einfach richtig viele fein gehackte Trockenfrüchte verwendet. Die machen den Teig auch gleich so süß, dass Zucker eigentlich nicht mehr nötig ist. Wer es süßer braucht, darf natürlich gerne nachzuckern. Aber versucht sie doch einfach mal, so, wie ich sie gebacken habe. Notfalls könnt ihr sie ja einfach hinterher mit einer süßeren Glasur, als ich sie verwendet habe, „retten“.

Rezept

Gesunde Kichererbsen-Lebkuchen ohne Nüsse

ca. 1 Stunde

100% Vollkorn

ca. 20 Lebkuchen

Teig:
1 GlasKichererbsen, abgetropft (250g)
100 gDatteln
100 ggetrocknete Aprikosen
2Eier
1 PriseSalz
2 TLHonig
160 gDinkelvollkornmehl
1 geh. TLLebkuchengewürz
1 geh. TLabgeriebene Orangenschale
1 geh. TLBackpulver
220 gButtermilch
Außerdem optional:
ca. 20Oblaten Durchmesser 7cm
200 gSchokolade 70%

Zuerst werden die Trockenfrüchte und Kichererbsen zerkleinert. Am einfachsten geht das im Zerkleinerer. Erst kommen die Aprikosen und Datteln hinein und zum Schluss noch kurz die Kichererbsen. So werden sie nicht komplett zu Brei. Wer keinen Zerkleinerer besitzt, hackt die Früchte sehr klein und zerdrückt die Kichererbsen grob mit einer Gabel.

Den Ofen auf 160°C Umluft vorheizen.

Die Eier und das Salz werden mit dem Rührgerät einige Minuten schaumig gerührt, bis sie deutlich heller werden und der Schaum stabil aussieht. Trockenfrüchte und Kichererbsen dazu geben und kurz einrühren. Der Schaum verliert dabei etwas an Volumen, zerfällt aber nicht.

Mehl, Backpulver und Gewürze gut vermischen und abwechselnd mit der Buttermilch unterheben. Der Teig ist relativ weich, zerfließt aber nicht.

Ich kenne eine andere Teigkonsistenz aus den meisten Lebkuchenrezepten. Lasst euch davon nicht abschrecken, bei mir hat es super geklappt. Wer Oblaten verwenden will, legt diese aufs Blech und setzt mit einem Löffel Teighäufchen darauf. Die Masse verteilt ihr mit dem Löffel bis an den Rand, so dass eine schöne Lebkuchen-Form entsteht. Ohne Oblaten klappt es genauso, eventuell dann nicht ganz so große Lebkuchen machen.

Gebacken werden sie für ungefähr 20 bis 25 Minuten. Fertig sind sie, wenn sie eine leichte Bräunung bekommen haben und bei der Stäbchenprobe kein Teig mehr kleben bleibt.

Für die Schokoladen-Variante schmelzt ihr einfach die Schokolade im Wasserbad und lasst sie dann abkühlen, bis sie nicht mehr ganz so dünnflüssig ist. Die Lebkuchen dann einfach auf ein Gitter setzen und überziehen.

Guten Appetit!

2 Comments

  • Marion

    Hallo,
    Ich bin hier gelandet da mein Sohn keine Nüsse oder Mandeln verträgt. Dein Rezept klingt echt super. Meinst du ich kann die trockenfrüchte auch weglassen???
    Gruß

    • AnnetteHeu

      Liebe Marion,
      erst einmal entschuldige, dass ich erst so spät antworte. Ich habe vor lauter Stress in den letzten Monaten leider keine Zeit für den Blog gehabt und die Mails sind langsam im Spam-Ordner untergegangen 🙁
      Besser spät als nie: Die Trockenfrüchte erfüllen hier gleich mehrere Zwecke. Sie bringen die komplette Süße in den Teig und sie ersetzen das Zitronat und Orangeat, das sonst in Lebkuchen gegeben wird. Das ganze Mundgefühl würde sich also total ändern. Einfach weglassen geht also nicht, du müsstest sie durch etwas anderes ersetzen.

      Viele Grüße
      Annette

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