Rezepte,  Herzhaftes

Käsespätzle aus Dinkelvollkornmehl

Käsespätzle verbinde ich mit einer ziemlich unbeschwerten Zeit in meinem Leben. Und wie das oft so ist, schmecken einem solchen Gerichte, die einen an schöne Dinge erinnern, gleich noch ein bisschen besser.

Ich bin zwar in einer Gegend aufgewachsen, in der „Kässpatzen“ ein allgegenwärtiges Gericht sind – ich glaube in meiner Heimat gibt es kein einziges Restaurant, das sie nicht auf der Karte hat – meine Mutter hat aber eigentlich nie welche gemacht. Ich kam anders dazu: Als Teenager haben meine Freunde und ich unzählige gemütliche Abende mit schlechten Filmen und Billard verbracht, an die ich wahnsinnig gerne zurückdenke. Dass wir uns fast immer im selben Haus getroffen haben, lag nicht alleine an der Gastfreundschaft dieser speziellen Eltern, dem riesigen Sofa oder dem kleinen Billardtisch, die wir dort zur Verfügung hatten. Ich glaube, es lag nicht zuletzt an den umwerfenden Käsespätzle, die wir dort sehr oft bekommen haben.

Ich habe schon damals gerne gekocht, aber Käsespätzle habe ich nur ein einziges Mal gemacht und dann jahrelang nicht mehr, weil sie mir nicht annähernd so gelungen sind, wie sie bei Mithuns Mama geschmeckt haben.

Der große Vorteil an diesem Gericht war schon damals, dass wir uns darauf einfach alle einigen konnten. Die 15-jährigen Jungs, die scheinbar nie satt zu kriegen waren und sich am liebsten nur von großen Mengen Fleisch ernährten, und wir Mädels. Und ich gebe zu, ich war damals nicht einfach zufriedenzustellen, in einer Phase, als ich eigentlich gerne vegetarisch leben wollte, allerdings auch kein großer Fan von Gemüse war.

Eine ähnliche Problematik kenne ich jetzt als Mama zweier äußerst wählerischer Kinder auch und so habe ich die Kässpatzen wieder entdeckt.

Dass sie im Original hauptsächlich aus Weißmehl und Käse bestehen, passt natürlich nicht so ganz in meinen aktuellen Speiseplan. Deswegen mussten einige Anpassungen her. Das hat nicht zuletzt den Vorteil, dass ich gar nicht mehr das Bedürfnis hatte, an die Spätzle aus meiner Erinnerung heranzukommen, sondern stattdessen etwas Neues schaffen wollte. Ich finde, das ist mir gut gelungen und meine Familie ist mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden.

Übrigens eigenen sich die Spätzle selbstverständlich auch wunderbar ganz ohne Käse als Beilage.

Lasst es euch schmecken!

Rezept

Käsespätzle aus Dinkelvollkornmehl

1 Stunde

100% Vollkorn

1 Portion

Teig:
100 gDinkelvollkornmehl
1 PriseSalz
1 PriseMuskat
1Ei
40 gQuark
ca. 80 gWasser
Außerdem:
evtl.Gemüsebrühe
50 g(Berg-)Käse gerieben
2Zwiebeln
Fett zum Anbraten

Alle Zutaten für den Teig glatt verrühren. Nehmt so viel Wasser, dass der Teig schön zähflüssig ist.

Entweder, ihr rührt jetzt noch solange, bis der Teig Blasen wirft, oder ihr macht es wie ich und lasst ihn einfach 20-30 Minuten ruhen, dann passiert das ganz von alleine und das Mehl hat noch ein bisschen Zeit zu quellen.

Die Zeit lässt sich wunderbar nutzen, um die Zwiebeln in Ringe zu schneiden und schonmal in einer großen Pfanne anzubraten, das dauert etwas, wenn sie knusprig werden sollen.

In einem großen Topf bringt ihr Salzwasser oder Gemüsebrühe zum Kochen und reibt die Spätzle mit der Spätzlereibe portionsweise ins leicht kochende Wasser. Nach ca. 2 Minuten, wenn alle oben schwimmen, schöpft ihr sie mit dem Schaumlöffel ab und reibt die nächste Runde Spätzle ins Wasser.

Um aus den Spätzle noch „Kässpatzen“ zu machen, könnt ihr sie entweder zusammen mit dem Käse in einer großen Pfanne kurz anbraten oder ihr schichtet abwechselnd Spätzle und Käse in eine Auflaufform und schiebt sie nochmal kurz in den Ofen.

Guten Appetit!

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