Rezepte,  Brot

Roggenmischbrot mit Dinkel – 100% Vollkorn

Weil sich Roggenmehl völlig anders verhält als Dinkel oder Weizen, hatte ich lange Zeit ziemlich viele Berührungsängste mit diesem Getreide. Obwohl Roggen sehr gesund ist, oft günstiger erhältlich als Dinkel, lange haltbare Brote hervorbringt und obendrein einen tollen Geschmack liefert, der für viele zum „richtigen“ Brotgeschmack einfach dazu gehört, habe ich ihn gemieden. Mehr als höchstens mal ein Fünftel Roggen hatte ich selten im Brot, weil ich den Teig, der dann plötzlich mehr eine klebrige Masse als der schöne dünn ausziehbare Dinkel- oder Weizenteig wird, einfach ganz schlecht einschätzen konnte. Ich hatte immer das Gefühl, irgendetwas falsch gemacht zu haben und habe dann in Panik viel zu lange geknetet oder zu viel Wasser hinzugegeben oder was mir sonst als „letzte Rettung“ sinnvoll erschien. Das Ergebnis war dann in der Regel nicht sonderlich befriedigend und so sind immer große Pausen zwischen meinen Roggenbrot-Versuchen entstanden, in denen ich wieder alles vergessen habe, was ich beim letzten Fehlversuch gelernt hatte.

Nachdem der letzte Versuch mit einem Roggenmischbrot aber ziemlich erfolgreich war, habe ich mich gleich nochmal rangetraut. Das Geheimnis besteht einfach nur darin, sich an ein paar Regeln zu halten: Beispielsweise mache ich die Knetdauer davon abhängig, was ich sonst noch für Mehl im Teig habe und bei der Sauerteigmenge gehe ich mehr oder weniger streng nach Lehrbuch vor.

Um nicht schon wieder Buttermilch verwenden zu müssen, habe ich dieses Mal Sonnenblumenkerne und Haferflocken in Wasser quellen lassen. Das Brot finde ich sehr gelungen. Es ist schön locker geraten, sodass – von der Farbe mal abgesehen – keiner erwartet, dass es sich um ein reines Vollkornbrot handelt. Außerdem hält es sich wirklich lange frisch.

Rezept

Roggenmischbrot mit Dinkel – 100% Vollkorn

16-26 Stunden

100% Vollkorn

ca. 800g

Sauerteig:
150 gRoggenvollkornmehl
150 gwarmes Wasser
30 g(Roggen-)Sauerteig
3 gSalz (1/2 TL)
Quellstück:
50 gHaferflocken
50 gSonnenblumenkerne
10 gSalz
120 gWasser
Hauptteig:
Sauerteig
Quellstück
135 gRoggenvollkornmehl
150 gDinkelvollkornmehl
120 glauwarmes Wasser
6 g*Frischhefe

Sauerteig und Quellstück ansetzen10 Minuten
Gare12-22 Stunden
Zutaten mischen10 Minuten
Teig kneten20 Minuten
Gare90 Minuten
Brot formen5 Minuten
Gare30 Minuten
Ofenzeit35 Minuten
Abkühlen lassenmind. 1 Stunde, besser über Nacht

Wer keine auf’s Gramm genaue Digital-Waage hat: Hefe lässt sich mit kleinen Würfeln abmessen. Ein 1cm großer Würfel Frischhefe wiegt genau 1 Gramm, ein 2cm großer Würfel 8 Gramm.

Für den Sauerteig alle Zutaten mischen und bei Raumtemperatur gehen lassen. Der Sauerteig kann im Prinzip nach 12 Stunden weiterverarbeitet werden. Durch das Salz hält er sich aber auch noch einige Stunden länger und schmeckt auch tatsächlich besser, wenn er eher 16-22 Stunden Zeit bekommt.

Die Zugabe von Hefe ist nicht unbedingt nötig, ein guter Sauerteig schafft das auch alleine. Die Gehzeiten werden aber deutlich verlängert.

Für den Hauptteig alle Zutaten zu einem mittelfesten, etwas klebrigen Teig verkneten. Die Küchenmaschine hat dafür 10 Minuten auf der ersten und nochmal 8 Minuten auf der zweiten Stufe gebraucht. Mit der Hand wird es evtl. ein kleines bisschen länger dauern. Der Thermomix sollte etwa 1:50 Minuten auf der Brotstufe brauchen.

Wer mit dem Thermomix knetet, nimmt kaltes Wasser.

Die abgedeckte Teigschüssel für ungefähr 90 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. Der Teig legt in dieser Zeit etwas an Volumen zu.

Bevor ihr das Brot formt, braucht ihr eine runde, nicht zu große Schüssel, in der das Brot noch einmal gehen kann und dabei seine Form behält. Diese wird mit einem Geschirrtuch ausgelegt und das bemehlt.

Jetzt den Teig auf die ordentlich bemehlte Arbeitsplatte stürzen und – ohne sehr viel Kraft auszuüben – rundherum zur Mitte hin einklappen. Den Teigling noch einmal im Mehl wälzen. Mit der glatten Seite nach oben legt ihr das Brot in die vorbereitete Schüssel. Die deckt ihr nochmal ab und lasst das Brot etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen. Ich habe vom Formen diesmal leider keine Fotos gemacht. Wenn ihr euch ansehen wollt, wie es in etwa aussehen soll, schaut mal hier rein.

Rechtzeitig auf 250° vorheizen. Je nachdem, wie schnell euer Ofen heizt, dauert das sehr unterschiedlich lange.

Gebacken wird mit Ober-/Unterhitze. Während des Vorheizens schalte ich aber erstmal auf Umluft, weil der Ofen dann schneller heiß wird. Das Blech wird mit aufgeheizt. Außerdem kommt auch gleich noch eine feuerfeste Form oder einfach ein zweites Blech für den Dampf mit hinein.

Ist der Ofen heiß, stürzt ihr das Brot aufs heiße Blech und schüttet ein halbes Glas Wasser in den Behälter für den Dampf.

Alternativ kann man auch das Backpapier bzw. die Dauerbackfolie auf ein Brett legen, das Brot darauf stürzen und dann in den Ofen gleiten lassen. Ich mache es so, dann muss man nicht so viel am heißen Ofen hantieren.
Statt Wasser funktionieren auch Eiswürfel super zum Dampf erzeugen.

Nach 10 Minuten schaltet ihr den Backofen auf 220 Grad herunter und öffnet die Ofentür für eine knappe Minute, damit der Dampf entweichen kann. Jetzt kann auch das Gefäß für den Dampf aus dem Ofen raus. Insgesamt braucht das Brot ungefähr 35 Minuten im Ofen.

Ob das Brot fertig ist, könnt ihr entweder durch Klopfen auf die Unterseite (muss hohl klingen!) testen oder mit einem Fleischthermometer. Bei einer Kerntemperatur von 97° ist das Brot soweit.

Für den Sauerteig alle Zutaten mischen und bei Raumtemperatur gehen lassen. Der Sauerteig kann in Prinzip nach 12 Stunden weiterverarbeitet werden. Durch das Salz hält er sich aber auch noch einige Stunden länger und schmeckt auch tatsächlich besser, wenn er eher 16-20 Stunden Zeit bekommt.

Die Zugabe von Hefe ist nicht unbedingt nötig, ein guter Sauerteig schafft das auch alleine. Die Gehzeiten werden aber deutlich verlängert.

Für den Hauptteig alle Zutaten zu einem mittelfesten, etwas klebrigen Teig verkneten. Die Küchenmaschine hat dafür 10 Minuten auf der ersten und nochmal 8 Minuten auf der zweiten Stufe gebraucht. Mit der Hand wird es evtl. ein kleines bisschen länger dauern. Der Thermomix sollte etwa 1:50 Minuten auf der Brotstufe brauchen.

Wer mit dem Thermomix knetet, nimmt kaltes Wasser.

Die abgedeckte Teigschüssel für ungefähr 90 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. Der Teig legt in dieser Zeit etwas Volumen zu.

Auf der bemehlten Arbeitsplatte schonend rundwirken. Der Teigling geht nochmal etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur in einem Gärkorb oder einer Schüssel, die mit einem Tuch ausgelegt und dieses bemehlt wurde.

Gebacken wird das Brot für etwa 35 Minuten bei 250°C fallend auf 220°C mit Dampf.

Guten Appetit!

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