Rezepte,  Herzhaftes

Dinkelpizzateig mit Grieß

Bei uns gibt es mindestens einmal die Woche Pizza. Ich finde, es gibt nichts Praktischeres für eine Familie, in der jeder etwas anderes essen will. Wir können uns gerade noch alle darauf einigen, dass wir gerne Pizza essen, dann ist es schon vorbei mit den Gemeinsamkeiten: Die Kinder mögen keinen Rand und Gemüse sollte auch keins drauf sein. Ich mag am liebsten nur Gemüse und mein Mann möchte als einziger Chili. Das war nur eine kleine Auswahl. Wir können uns nicht mal auf Käsesorte oder -menge einigen! Bei jedem anderen Gericht ist so etwas ein Problem und natürlich findet man auch einen Kompromiss, aber es ist doch auch schön, wenn man einfach mal gar keinen suchen muss! Jeder kriegt seine eigene Pizza und der Aufwand ist auch nicht größer, wenn man die dann unterschiedlich belegt.

Ich habe längst aufgehört zu zählen, wie viele verschiedenen Pizzateig-Rezepte ich schon gemacht habe, eines hat sich aber schnell eingependelt: 50% Vollkorn ist der Grenzwert, den die Familie akzeptiert. Ganz ohne Kompromiss geht es halt am Ende doch selten!

Lasst euch von der großzügigen Zeitangabe nicht verwirren. Der Teig ist total flexibel vorzubereiten. In dem angegebenen Zeitfenster ist er gut verwendbar. Wenn ihr ihn schneller aus dem Kühlschrank holt, wird er etwas fader schmecken und wenn ihr ihn noch länger drin lasst, wird er etwas weniger gut im Ofen aufgehen.

Das Rezept ist für 250 g Teig, das reicht für eine große Pizza.

Rezept

Dinkelpizzateig mit Grieß

18 Stunden-3 Tage

50% Vollkorn

1 Portion

Brühstück:
20 gDinkelvollkorngrieß
3 gSalz
50 gkochendes Wasser
Hauptteig:
Brühstück
55 gDinkelvollkornmehl
75 gDinkelmehl Type 1050
1 g*Frischhefe
45 glauwarmes Wasser
Außerdem:
Olivenöl

Für das Brühstück Grieß und Salz mit dem kochenden Wasser übergossen und etwas vermischt. Die Schüssel abdecken und auf Raumtemperatur abkühlen lassen, das dauert ungefähr 45 Minuten.

Wenn es schneller gehen soll, könnt ihr das Brühstück auch verwenden, wenn es noch etwas warm ist, dann einfach kaltes Wasser in den Hauptteig geben.

Für den Teig alle Zutaten zum Brühstück geben und verkneten. In der Küchenmaschine etwa 3 Minuten auf der langsamsten und nochmal 5 Minuten auf der zweiten Stufe. Per Hand dauert es länger. Der entstandene Teig ist mittelfest und reißt nicht gleich, wenn man ihn etwas auseinanderzieht.

Wer mit dem Thermomix knetet, sollte kaltes Wasser benutzen! Hier dürfte die Knetzeit auf der Knetstufe bei knapp 2 Minuten liegen, ihr solltet euch aber vorsichtig herantasten und den Teig immer wieder testen!

In einer Schüssel, die groß genug ist, dass sich der Teig noch mehr als verdoppeln kann, bleibt er erst etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur und danach im Kühlschrank stehen. Abgedeckt wird die Schüssel mit einem Deckel oder auch einem feuchten Geschirrtuch (feucht halten!). Im Kühlschrank bleibt er mindestens 12 Stunden, es können aber auch ruhig 2 Tage sein.

Man kann den Teig theoretisch jetzt einfach aus dem Kühlschrank holen und verwenden. Besser wird er aber, wenn ihr ihn erst portionsweise zu Kugeln formt und nochmal gehen lasst. Die Teigkugeln werden mit Olivenöl eingerieben und wieder abgedeckt. Bei Raumtemperatur brauchen sie ca. 90 Minuten, bei 30°C reichen auch 20 Minuten. Sie werden in dieser Zeit nochmal ungefähr um die Hälfte größer. Das Olivenöl trennt die einzelnen Portionen schön voneinander und sorgt später für einen knusprigen Rand.

Jetzt könnt ihr die Pizza formen: mit dem Daumen rundherum einen Rand abdrücken und dann über dem Handrücken ausziehen. Das ist am Anfang nicht ganz einfach, ich mache deswegen am liebsten 2-3 kleinere Pizzen für jeden. Das hat auch den Vorteil, dass alle gleichzeitig essen können!

Die belegte Pizza kommt bei 250°C Ober-/Unterhitze in den vorgeheizten Ofen und ist in ungefähr zehn Minuten fertig.

Es ist erstaunlich schwer, Pizza zu fotografieren! Ihr dürft mir aber einfach glauben, dass Rand und Boden locker und knusprig geworden sind 🙂

Guten Appetit!

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